Nach aktuellen Zahlen nimmt ein gutes Drittel der Väter Elternzeit – und zwar überwiegend zwei Monate. Das führt oftmals zu der reflexartigen Antwort, dass es sich die Familien finanziell nicht leisten könnten, dass Väter für eine Familienzeit aus dem Beruf ausscheiden. Tatsächlich gibt es aber mehrere Hürden, die häufigere und längere Elternzeiten von Vätern behindern:
- Innerfamiliäre Hürden sind traditionelle Familienleitbilder aber auch eine abwehrende Haltung der Mütter zum väterlichen Engagement.
- Betriebliche Hürden umfassen z.B. Erwartungen an eine permanente Präsenz der männlichen Mitarbeiter, fehlende Vorbilder und mangelnde Unterstützung von Vorgesetzten und Kollegen.
- Finanzielle Hürden bestehen schließlich darin, dass Väter überwiegend die Haupternährer sind und ihre Partnerinnen schlechtere Berufs- und Einkommensaussichten haben.
Aus repräsentativen Befragungen ist bekannt: Mütter würden gerne viel häufiger als bisher in vollzeitnaher Teilzeit arbeiten. Wenn sie diese Arbeitszeiten realisieren könnten, würden sie selbst stärker zum Familieneinkommen beitragen und so eine Bedingung für häufigere und längere Elternzeiten der Väter schaffen.